Mit den dicken Pluszahlen im Küchenmarkt könnte es bald vorbei sein. Das zeigt die amtliche Statistik, die der VdDK bereitstellt, und kommt auch mehr oder weniger mit Ansage, schließlich ist der Vorjahresvergleich in den meisten Monaten dieses Jahres durch die Lockdowns in unterschiedlichen Zeiträumen irgendwie schräg. Das führte im ersten Halbjahr in der Küchenmöbelindustrie zu einem Plus von 16,3 Prozent auf 2,868 Mrd Euro. Im Juli lag der Zuwachs dann noch bei 5,1 Prozent, während im August 7,5 Prozent Minus verbucht wurden.
Betrachtet man die Monate Juli und August zusammen, was sich aufgrund der Betriebsferiensituation empfiehlt, liegt das Minus nur bei 1,5 Prozent. Sicherlich wird es im vierten Quartal zu weiteren Rückgängen kommen - schon allein wegen der hohen Vorjahreswerte in dem Zeitraum, die die Industrie nicht übertreffen kann, weil mehr als Vollauslastung und Überstunden einfach nicht drin sind. Und auch weil Verzögerungen im Bau zu kurzfristigen Auftragsverschiebungen führen. Die dadurch entstandenen Lücken können oftmals nicht spontan gefüllt werden.
Als Vorbereitung für eine Talkrunde Ende November haben wir in dieser und der letzten Woche mit etlichen Händlern gesprochen. Mal abgesehen von den Beschaffungssorgen, die man kaum noch erwähnt, obwohl sie sich in den nächsten Wochen noch verschärfen sollen, waren alle gut drauf und gut beschäftigt. Fast zu gut. Und werden es wohl auch bis ins Frühjahr hinein sein. Die Lieferzeiten der Industrie? Nach wie vor viel zu lang. Das gilt für den Holz-Bereich. Im Gerätebereich muss man froh sein, wenn bestimmte Produkte überhaupt irgendwann mal wieder lieferbar sind. Der ein oder andere Händler rechnet aber schon mit einer Abschwächung im Frühjahr, wenn sich ein seit dem Herbst verzeichneter Frequenzrückgang in den Büchern niederschlagen könnte. Zuletzt war es dann doch eher leerer in den Geschäften. Andererseits: Wie oft haben wir in den vergangenen Jahren ein Ende des Küchen-Booms befürchtet? Eingetreten ist das bislang nicht.
Die aktuelle Auftragslage im Handel stufen die meisten doch eher als „Normalisierung“ ein. Vor Weihnachten kriegt ohnehin kein Endkunde mehr seine Küche.
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