Kimocon

Von mehreren Seiten

11. Oktober 2021, 16:17
Christian Hartmannsgruber

Als Küchenanbieter würde Christian Hartmannsgruber, Gründer und Geschäftsführer der Kimocon GmbH, sein Unternehmen schon längst nicht mehr beschreiben. Allerdings auch nicht rein als Smart-Living-Plattform. Für Hartmannsgruber machen die Serviceleistungen von Kimocon den Unterschied.

„Die meisten Fragen kommen sonntags von 14 bis 17 Uhr“, sagt Christian Hartmannsgruber. Also dann, wenn die Leute Zeit haben, sich mit ihren smarten Geräten zu beschäftigen. Eine nur während der Woche erreichbare Hotline hilft dann nicht weiter. Darum kooperiert Kimocon mit einer „24/7“ arbeitenden mehrsprachigen Expertenhotline. Im externen Callcenter werden bereits heute Kapazitäten für 500 Anrufe am Tag vorgehalten. Bis diese benötigt werden, muss Kimocon noch wachsen. Impulse erwartet Hartmannsgruber zum einen von der eigenen jungen Kooperation mit dem Herriedener Küchenbauer Schüller, zum anderen aus dem Markt. „Das Thema Smart Home wird jetzt von mehreren Seiten angeschoben, das wird Dampf in den Markt bringen“, sagt der Kimocon-Chef. Einen einfachen Zugang zum vernetzten Wohnen bietet beispielsweise Nobilia durch eine Zusammenarbeit mit Samsung und einem „Starterset“ seinen Händlern an.

Im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit Schüller hat Kimocon im House4Kitchen in Löhne und auch in der Hausausstellung in Herrieden ein ganzes Apartment vernetzt. Sämtliche smarte Funktionen in diesem Apartment lassen sich mit der eigenen App steuern, was 17 Fernbedienungen spart. Kurz vor der Herbstmesse konnte Kimocon eine komplett neue Plattform fertigstellen, in die smarte Produkte nun innerhalb weniger Tage eingebunden werden können. Die Plattform kann auch auf den Hersteller- oder Händlernamen gelabelt werden. Schnittstellen gibt es zu Apple, Gardena, zum Automobilbereich und vielen mehr. Insgesamt kann Kimocon 190.000 Produkte ansprechen. Zum Vergleich: Samsung wirbt damit, dass sein SmartThings mit 2.000 handelsüblichen Geräten kompatibel sei.

Für die Entwicklung der neuen Plattform ist Kimocon vor etwa zwei Jahren eine Entwicklungspartnerschaft eingegangen, für den Bereich Küche und Möbel hat man sich Exklusivität gesichert. Die Kosten, die im siebenstelligen Bereich liegen, musste Kimocon somit nicht allein tragen.

Bei Smart-Home-Geräten wird häufig mit Plug & Play geworben. Für Hartmannsgruber ist das kein Thema: „Auch wenn Plug & Play dransteht, haben Endverbraucher häufig Schwierigkeiten. Wir haben Teams, die die Inbetriebnahme übernehmen. Unsere Experten sind zuständig ,ab Router‘, setzen in den Apps die Häkchen dort, wo sie hingehören, und machen alles sicher.“ Für den Handel, also auch für die Schüller-Händler, bedeutet das, dass man sich nicht mit dem Service auseinandersetzen muss. Zum Kimocon-Serviceteam gehören knapp 200 Leute aus einem externen Unternehmen. Auch sichere Fernwartung ist möglich. Wenn man das will. Die Daten werden in Deutschland gehostet, darauf legt Hartmannsgruber Wert.

Aus dem Möbelgeschäft verabschiedet hat Kimocon sich nicht, auch wenn es oben so klingt, als wäre die seinerzeit als Tielsa GmbH unter dem Alno-Dach gegründete Firma nun ein reines IT-Unternehmen. „Die Plattform für das Wohnen der Zukunft“, so nennt Kimocon sich selbst. Angefangen bei der ergonomischen und vernetzten Küche über das Badezimmer bis hin zum Schlafzimmer und dem Wohn- und Essbereich sollen alle Bereiche räumlich und funktional ineinander übergehen. Kimocon liefert im Projektgeschäft nach wie vor Küchen – inzwischen meist aus der Produktion von Schüller, aber auch von Nolte – und stattet ganze vernetzte Wohnviertel aus. Hartmannsgruber: „Stand heute haben wir es ohne weitere Investoren geschafft.“

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