Aus zwei Silos wird nun ein etwas größeres: Der deutsche Geräte-Marktführer BSH und der Koreaner Samsung nähern sich in Sachen Smart Home an. Die BSH hat seit 2014 das hauseigene Ökosystem Home Connect für Hausgeräte am Markt. Seit Mai 2021 sind die Münchner mit Home Connect Plus am Start, einer übergreifenderen Smart-Home-Vernetzung, die in einem Haushalt auch Thermostate, Lampen, oder Schließanlagen einbezieht. Ebenso wie beim von Samsung entwickelte Smart Things können auch Geräte von Fremdherstellern angebunden werden. Bereits jetzt hat beispielsweise das BSH-System auch andere externe Partner: Google und Amazon gehören mit ihren Sprachassistenten Alexa beziehungsweise Hey Google dazu. Hinzu kommen weitere Kooperationen, sodass die App beziehungsweise das Ökosystem auch über Smartwatches oder eben Sprachassistenten angesteuert werden. Bei Samsung gibt es entsprechende Möglichkeiten.
Jetzt lassen sich aber auch Samsungs Hausgeräte mit dem Bosch-System steuern und umgekehrt. Das ist noch nicht der ganz große Wurf, da, kundenzentriert gedacht, ein einziges System für quasi alle Anwendungen der Idealzustand wäre. Bis dahin wird es noch etwas dauern. Die Ende 2019 als Project Home over IP gegründete Industrieallianz (INSIDE Spezial Zulieferindustrie 20) – in diesem Mai umbenannt in Matter – zu der die beiden Partner ebenfalls gehören, hat für „Ende 2021“ das Go-to-Market versprochen, abhängig von der jeweiligen Hersteller-Politik.
Offene allgemeine Steuerungssysteme haben neben der deutlich vereinfachten Nutzbarkeit einen weiteren entscheidenden Vorteil: Stellt ein Hersteller den Softwaresupport für Hardware ein, wird diese nicht direkt zum Sondermüll. Abschreckende Beispiele derart gibt es zuhauf. Seit vorgestern hat Osram den Support für seine Lightify-Leuchten eingestellt und die Server abgeschaltet. Wie lange die vernetzten Leuchten dann noch über andere Plattformen genutzt werden können, ist ungewiss. Auf Deutsch: An und aus geht, Lichtspielereien und alles andere – also die ursprünglichen Alleinstellungsmerkmale – sind de facto nicht mehr möglich. Osrams Lightify-Plattform hatte sich in den letzten Jahren als günstigere Alternative zu Philips Hue etabliert.
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