SHD

Breitere Basis

08. Juni 2021, 11:36
Stefan Hahne

Seit Beginn der Pandemie hat die Küchenbranche einen starken Digitalschub verspürt. Auch im Bereich Küchenplanung tut sich einiges. Auf dem Technologieforum 2021 hat die Software-Schmiede SHD gezeigt, was aktuell alles möglich ist.

Angeblich gibt es ja zwei Arten von Menschen: Solche, die Binärcodes verstehen, und solche, bei denen das nicht der Fall ist. Die Software-Entwickler von SHD gehören eindeutig zur ersten Gruppe, wissen aber offenbar, wie man es schafft, mit intuitiv gestalteten Lösungen eine Brücke zu denjenigen aus der zweiten Gruppe zu schlagen. Das Technologieforum von SHD, das – natürlich rein digital – am 18. und 19. Mai über die Bühne ging, hat das einmal mehr gezeigt. Worum ging‘s? Hauptsächlich um die Küchenplanungsanwendung KPS.Max. Am Rande der Veranstaltung aber um noch mehr.

Das Jahr 2020 ist für SHD wie für viele Kunden von SHD sehr wechselhaft verlaufen. Verheißungsvoll fing das Jahr an. Doch im März kam die Pandemie, die auch SHD mit seinen fünf inländischen und sechs ausländischen Tochterunternehmen vor Herausforderungen stellte.

Die Andernacher Software-Schmiede – nicht nur im Kernmarkt Deutschland, sondern auch in England, Frankreich, Benelux, Italien und Dänemark aktiv – musste sich mit einer innerhalb Europas äußerst heterogenen Situation auseinandersetzen. Bis zur Jahresmitte liefen in Summe 2 Mio Euro Auftragseinbußen gegenüber dem Vorjahr auf. Mit Kostensenkungsmaßnahmen, so hört man, konnte das aber kompensiert werden. Insbesondere, weil die Küchen- und Möbelbranche stark von der Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte profitiert hat, ging es dann auch wieder steil bergauf. „So hat auch SHD im zweiten Halbjahr 2020 einen guten Geschäftsverlauf genommen“, sagt SHD-Vorstand Stefan Hahne. „Wir haben in Summe unsere selbstgesteckten Ziele für 2020 erreicht. Darüber bin ich sehr froh.“

Auf 64 Mio Euro Umsatz kam das Unternehmen in 2020, nach 56 Mio Euro im Vorjahr. Der Umsatzsprung war aber auch einer Akquisition im Mai geschuldet. SHD hatte den italienischen Marktführer für grafische Planungssoftware, die Tesy-Gruppe in Treviso (6 Mio Euro Umsatz), erworben. Es wird wohl auf lange Sicht nicht die letzte Akquisition gewesen sein. Auch weiterhin wird SHD seine „duale Strategie“ fortsetzen. Heißt: Sowohl über Akquisitionen als auch organisch zu wachsen, indem man zum Beispiel Marktanteile im angestammten Markt in Deutschland gewinnt.

„Wir wollen die Geschäftsbeziehungen mit unseren Kunden auf eine noch breitere Basis stellen“, sagt Hahne. „Weitere Funktionalitäten, die auch im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung der Geschäftsprozesse im Möbelhandel benötigt werden, sollen angeboten werden.“ Anders gesagt: Das Umsatzvolumen pro Kunde soll damit steigen. Als zweite Stoßrichtung habe sich SHD die weitere Internationalisierung zum Ziel gesetzt. Da gebe es noch „das eine oder andere Target, über das wir nachdenken“, so Hahne. „Opportunitäten“ suche man tendenziell noch in Südeuropa, in Spanien beispielsweise.

68 Mio Euro Umsatz sollen es in diesem Geschäftsjahr werden. Einen wichtigen Impuls dorthin hat das Technologieforum gerade erst gegeben. Neben Beiträgen zum sogenannten Modern Workplace, zur IT-Infrastruktur, zum Online-Handel von heute und morgen oder zum Thema Security nahm vor allem das Küchenplanungssystem KPS.Max viel Raum ein.

KPS.Max, eine komplett neue Entwicklung von SHD, seit Februar in der Vermarktung, sieht man in Andernach als Antwort auf die Frage: Wie sieht die Küchenplanung der Zukunft aus? Einfachheit und Schnelligkeit waren wichtige Maximen in der Entstehung. Neue Funktionalitäten sind dazugekommen. Ein neuer Weg wurde aber auch gewählt, indem man das Ganze auf Basis einer cloudbasierten Backend-Technologie entwickelte. KPS.Max sieht man bei SHD nicht nur als Planungslösung, sondern als Blumenstrauß an Lösungen: Neben der Planungslösung gibt‘s eben auch eine E-Commerce-Applikation, wie KPS.Max web. Ein Online-Küchenplaner für Endkunden, der im Browser läuft, aber ans gleiche Cloud-Backend angeschlossen ist. Damit werden Medienbrüche zwischen der Online-Planung des Endkunden und der stationären Planung beim Händler verhindert. KPS.Max protect prüft zudem die Inhalte der Planung auf Planungsfehler.

Der Fokus ist klar: Lead-Generierung durch Online-Planung für den Endkunden. Basis ist dabei eine herstellerneutrale Planung ohne fixierten Preis, die erst vom Händler in eine herstellerspezifische Planung, inklusive Preisfindung, umgewandelt wird. Allerdings gibt es eine Preisindikation mit Sternchen, die dem Endkunden eine ungefähre Orientierung geben soll. „Rein technologisch wären wir in der Lage, auch online eine Preisermittlung zu tätigen“, sagt Frank Pohl, Geschäftsführer der SHD Kreative Planungs-Systeme GmbH. „Das ist – Stand heute – aber nicht unser Ziel. Wir wollen Küchen nicht online verkaufen, sondern den stationären Handel stärken und befähigen, online Leads zu generieren.“

Das Thema kam offenbar an. Fast 400 Teilnehmer, im Vorfeld selektiv ausgewählt, zählte das Technologieforum an beiden Tagen. Pohl geht davon aus, dass auch in Zukunft, wenn die Präsenzmessen wieder häufiger durchgeführt werden können, Digitalformate wie das Technologieforum für SHD eine wesentliche Rolle spielen werden. Nicht nur im Service und Support, sondern auch im Vertrieb sollen bei SHD digitale Anwendungen verstärkt zum Einsatz kommen. Ja, auch Digitalunternehmen wie SHD werden immer digitaler – und mit ihnen ihre Kunden.

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