Schon recht früh zu Pandemiebeginn hat sich der Küchenmöbelmarktführer auf die Fahnen geschrieben, alle nur irgendwie umsetzbaren Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen im Unternehmen anzuwenden. Hausmessebesucher konnten sich im September selbst davon überzeugen, welcher Aufwand in Verl betrieben wird. Zum Konzept gehören bei Nobilia auch drei medizinische Teststatonen, in denen allein 2020 über 10.000 Corona-Tests durchgeführt wurden.
Seit Jahresbeginn arbeitet Nobilia auch mit Selbsttests – hier hat man die auch in Österreich genutzten „Schülertests“ zur Selbstanwendung übernommen. Inzwischen werden alle Mitarbeiter getestet. Ins Unternehmen darf nur, wer tagtäglich einen Negativtest vorweist. „Nur so kann es uns am besten gelingen, Corona aus dem Unternehmen herauszuhalten“, sagt Geschäftsführer Dr. Lars Bopf. Weil viele Infektionen im privaten Umfeld passieren, hat man sich bei Nobilia Gedanken gemacht, auf welche Weise auch das reduziert werden kann. Man kam auf die Idee, Kitas und Schulen mit Selbsttests auszustatten. Schließlich kann jede erkannte Infektion dazu beitragen, das Infektionsgeschehen einzudämmen.
Bopf hat kurzentschlossen zum Hörer gegriffen und den Verler Bürgermeister Michael Esken sowie weitere Unternehmenschefs angerufen. Mit positiver Resonanz. Die ersten 2.500 Tests, mit denen Schüler und Kindergartenkinder in ganz Verl einmal pro Woche getestet werden können, stellt Nobilia zur Verfügung. Die Stadt Verl hat laut Westfalen-Blatt bereits weitere 5.000 geordert, an deren Finanzierung sich Nobilia, Beckhoff Automation, Elektro Beckhoff, Heroal und Kleinemas beteiligen. Benötigt würden zum Start in der ersten Woche 1.500 Tests für Grundschüler und die Abschlussjahrgänge der weiterführenden Schulen. Ab dem 15. März, wenn wieder alle Jahrgangsstufen in Präsenz unterrichtet werden, werden dann pro Woche 3.000 Tests gebraucht. Für die 14 Kindergärten und die von Tagesmüttern betreuten Kinder werden weitere 1.200 Tests pro Woche benötigt.
„Wenn ich tagtäglich lese, wie schwer sich wohl leider bundeseinheitlich organisierte Maßnahmen umsetzen lassen, wollte ich einmal zeigen, dass das vor Ort auch anders gehen muss“, so Bopf zum INSIDE. „(…) Die Erarbeitung und Umsetzung einer Teststrategie scheint leider nicht so einfach möglich zu sein. Also muss man auch mal versuchen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen (…). Meine Hoffnung ist nun, dass die Vorgehensweise von anderen Städten und Gemeinden übernommen wird.“ Vielleicht auch vom ein oder anderen Unternehmen.
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