Kreislaufwirtschaft & Co.

VdDK

Kreislaufwirtschaft & Co.

24. Februar 2022, 10:44
Auch die letzte VdDK-Sitzung fand virtuell statt

Der Weg hin zu einer Kreislaufwirtschaft ist nicht einfach. Auf die deutsche Küchenmöbelindustrie kämen weitreichende Aufgabenstellungen zu, so Heiner Strack – Experte für Technik und Normung bei den Möbelverbänden – in einem Vortrag bei der letzten VdDK-Vorstandssitzung am 17. Februar. Hauptthema des Verbands waren die Engpässe bei Materialien, aber auch der „Green Deal“ der EU und das Modell der Kreislaufwirtschaft. Größte Aufgaben laut Strack: die Verlängerung von Produktlebenszyklen, die Dekarbonisierung, Ressourcen- und Klimaschutz, eine erweiterte Herstellerverantwortung, die Materialreduzierung und Abfallvermeidung sowie neue Geschäftsmodelle wie die Vermietung oder den Tausch von Küchenmöbeln oder -geräten. 

Natürlich gibt es in der Industrie die ersten Anbieter, die hier aktiv sind – haben wir auch im INSIDE drüber berichtet. Nachdem Chainable in den Niederlanden mit einem weitreichenden „Kitchen-as-a-Servide“ betitelten Kreislaufmodell mit Kücheneinrichtungen gestartet ist , hat ein Start-up in der Schweiz und Deutschland seinen „Rent-to-Own“-Ansatz auf den Markt gebracht – und auch Dickschiffe wie Miele versuchen sich in dem Bereich. „Theupgreat“ nennen die Gütersloher ihr Festpreis-Service-Modell, mit dem zunächst vor allem jüngere Zielgruppen angesprochen werden sollen.

Der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie jedenfalls informierte seine Mitglieder, dass zahlreiche der bislang als freiwillig eingestuften Veränderungen, die im Grünen-EU-Pakt vorkommen, über kurz oder lang verpflichtend werden könnten. Jedoch könne – insbesondere auf normativer Ebene im CEN (Europäisches Komitee für Normung) – direkt und konstruktiv Einfluss auf die Entscheidungsprozesse genommen werden, so Stracks Einschätzung. 

Die wirtschaftlichen Aussichten der Küchenmöbelindustrie wurden von den Teilnehmern der Verbandssitzung als weiterhin positiv eingeschätzt, allerdings werden geringere Zuwachsraten erwartet. Größtes Problem bleiben die eng getakteten Preissteigerungen bei Materialien im Gegensatz zu langfristig fixierten Abgabepreisen gegenüber dem Möbelhandel – und die Versorgung mit Zulieferprodukten grundsätzlich. Angesichts der aktuellen Entwicklungen dürfte sich die Preisspirale weiter drehen.

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