Samsung
Kampagnen-Welle

Social Media, TV, Kino, Influencer sowie Testimonials oder traditionelle Werbung – Samsungs Kampagnenstrategie erstreckt sich auch für die Hausgeräte über alle Kanäle.
Seit Jahren gilt der Elektronik-Konzern Samsung als eines der innovations- und investitionsstärksten Unternehmen weltweit. Regelmäßig wird einmal im Jahr beim Veröffentlichen von Quartals- und Jahreszahlen von der versammelten Wirtschaftspresse auch darauf hingewiesen. So war es wieder dieses Mal. Grund genug, um genauer nachzufragen, denn nicht nur neue Geräte im Bereich der Hausgeräte werden in Aussicht gestellt, auch bei den begleitenden Kampagnen lassen sich die Südkoreaner immer was einfallen.
Nicht nur neue Geräte sind angekündigt. Die Südkoreaner feilen wieder kräftig am Kampagnen-Management, eben auch für die Hausgeräte. Im vergangenen Winter konnte man beispielsweise Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf in der Küche beobachten. In der Kampagne „Sehr gute Technik. Sehr gut präsentiert.“ hatte das Comedy-Moderatorenduo Joko und Klaas mithilfe smarter Hausgerätetechnik und den entsprechenden Geräten von Samsung einen Waschbären gefangen. Der Spot lief im Dezember im Kino, online unter anderem auf YouTube, Facebook und Instagram und wurde begleitet von einer Landing-Page und einem Gewinnspiel.
Dazu sagt Mario Winter, Vice President Marketing bei Samsung Electronics im Video-Gespräch, dass sie sehr zufrieden mit der Kampagne gewesen seien und erklärt: „Das war eine Kampagne für den deutschen Markt. Wir wollten verspielt die komplexen Sachverhalte, in diesem Fall das smarte Samsung-Ökosystem, zeigen und deutlich machen wie einfach alles zusammen funktionieren kann. Das ist gelungen.“ Die Technik solle modern und frisch wirken. Wichtig sei zudem, die Produktvielfalt abzubilden - die Kühl- Gefrierkombination, die Waschmaschine, genauso wie den QLED-TV mit Soundbar, alles ist idealerweise Teil einer solchen Kampagne. Ähnlich lief es bei der Netflix-Serie „Emily in Paris“ ab - die Partnerschaft von Samsung mit Netflix war vor Kurzem für die bereits ausgestrahlte zweite Staffel verlängert worden. Co-Stars sind Smartphone und Smartwatch, Fernsehgeräte genauso wie ein Kühlschrank, als klassisches Productplacement. Dazu komme traditionelle Offline-Werbung, Social Media-Aktivitäten und in diesem Fall ein TikTok-Filter, mit dem die Geräte der jüngeren Zielgruppe näher gebracht werden sollen, denn so konnte sich jeder selbst in die Serie geradezu hineinbeamen. Nur sei das eine europaweite Kampagne gewesen, erklärt Mike Henkelmann, Director Marketing CE (das umfasst bei Samsung die Bereiche Hausgeräte, TV und Audio sowie Display).
Und weiter kündigt Mario Winter für den deutschen Markt an: „Wir haben in Zukunft noch einiges vor mit Joko und Klaas. Unsere Zusammenarbeit hat sich als sehr wertvoll erwiesen und gestaltet sich gänzlich unkompliziert.“ Joko und Klaas haben ihre eigene Produktionsfirma im Hintergrund und bringen viele eigene Ideen mit – alles komme quasi aus einer Hand. Und auf die Frage, was das Duo nun eigentlich sei - Influencer oder Testimonial - erklärt Winter, der seit zehn Jahren bei Samsung ist, „eigentlich beides, da machen wir keinen großen Unterschied.“ „Wichtig ist die Auswahl der Influencer oder eben Testimonials, wofür wir uns angemessen Zeit nehmen. Uns kommt es dabei nicht so sehr auf Reichweite oder Glamour an. Viel wichtiger ist, dass sie zu der Marke Samsung und ihren Werten passen. Natürlich spielt auch das Engagement eine große Rolle und dass die Personen authentisch hinter der Marke stehen.“ Außerdem solle die gemeinsame Arbeit langfristig sein, was bei Samsung-Kampagnen zwischen zwei und drei Jahren bedeute. Der persönliche Kontakt zu den Influencern oder Testimonials werde ebenfalls großgeschrieben, immer wieder treffe man sich oder telefoniere miteinander.
Genau so läuft auch die Zusammenarbeit mit Spitzen- und Sternekoch Tim Raue, die ebenfalls vor kurzem verlängert wurde. Der gebürtige Berliner Raue lebte und arbeitete einige Zeit in Asien und sei zudem ein echter Samsung-Fan, geben Henkelmann und Winter durch und Henkelmann erklärt weiter: „Tim Raue passt einfach rundum perfekt zu uns und seine Bekanntheit ist so etabliert, da muss Samsung im Weiße-Ware-Bereich erst noch hin – und das wollen wir, der Bereich soll weiter vorangetrieben werden, mit kräftiger Kampagnen-Unterstützung. Wir setzen im Einbau-Bereich kanalübergreifend auf Tim, neben ihm gibt es kein weiteres Testimonial und im Sommer wird er auch am POS prominent eingesetzt werden.“ Verschiedene Angebote und eine klassische 360-Grad-Kampagne sollen dann mit Raue ausgespielt werden, um so die Präsenz im Küchenhandel weiter zu stärken, so Henkelmann, der mittlerweile seit 19 Jahren im Unternehmen ist. Die gute, partnerschaftliche Beziehung zum Fachhandel sei einfach elementar für das Unternehmen, daher stimme man sich immer gemeinsam ab.
Henkelmann ist zufrieden mit der Kampagnen-Strategie im Hausgeräte-Bereich, die Bekanntheit wachse hier am besten, insbesondere bei der jungen Zielgruppe, die Marktzahlen seien gut. Doch auch die ältere Zielgruppe, die über 60-jJährigen, die derzeit vor allem über TV-Werbung angesprochen werden, stehen bei den Samsung-Strategen weiter im Fokus.
Das Marketingbudget für die Kampagnen liege im mittleren zweistelligen Millionenbereich, so die beiden Experten. Vorteil der digitalen Testimonial- (oder Influencer) Kampagnen ist natürlich vor allem die direkte und genaue Performance-Analyse, darum kümmern sich allein für Europa zwischen 20 und 30 Mitarbeiter. „Das ist ein ganz großes Thema“, so Henkelmann, „da sind wir aus unserer Sicht vielleicht besser aufgestellt als andere, etabliertere Anbieter.“ Ein Weg von vielen, wie man sich weiter gegen die anderen großen Anbieter behaupten möchte.ssersport bestens bekannten Big Wave Surfer Sebastian Steudtner, mit ihm soll es dann um die großen Visionen gehen, und der Blick über die Meere schweifen und nicht mehr über die Zahlen. Auf Social Media hat auch diese Kampagne gerade begonnen, denn der Sportler surfte einen Weltrekord nach Hause, auf einer 26,21 Meter hohen Welle, und diese Zahl muss dann doch noch raus.